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Rauh will nicht

Verbannung religiöser Symbole

Eigentlich war es nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes im September sehr bald recht ruhig um das Thema "Kopftuch” geworden. Das höchste deutsche Gericht hatte es den Bundesländern anheimgestellt, durch Gesetze das Tragen von Kopftüchern im Unterricht durch muslimische Lehrerinnen verbieten zu lassen. Viele Landesregierungen hatten daraufhin klar erklärt, dass sie nun genau solche Gesetze in Kraft setzen würden

Bundespräsident Johannes Rau:
Alle religiösen Symbole aus der Öffentlichkeit verbannen

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Doch schon damals wurde in Parteien, Kirchen und der Gesellschaft allgemein heftig diskutiert, warum das Tragen des Kopftuches zu verbieten sei und was dies für Konsequenzen haben könnte.

Nun hat Bundespräsident Johannes Rau durch seine Äußerungen dafür gesorgt, dass das Thema erneut kontrovers diskutiert wird. Alle religiösen Symbole aus der Schule zu verbannen, diese Stimmen hatte es auch direkt nach dem Urteil im September gegeben. So vom Bremer Bildungssenator Willi Lemke. Ja, sie gingen sogar noch weiter: sämtliche religiösen Symbole sollten aus dem gesamten öffentlichen Raum verbannt werden, so die Forderung.

Schon damals hatte es deutliche Einwände zum Beispiel von Seiten der Kirchen gegeben. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, warnte eindringlich davor Religion aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Solche Bestrebungen seien "kurzsichtig und falsch”. Religion sei keine Privatsache.

Dazu kommen die Stimmen, die das christliche Erbe Deutschlands betonen. Denn bei dem Streit um das Kopftuch und das Kruzifix geht es nicht nur um ein Stück Stoff, oder Holz, um eine politische oder religiöse Demonstration. Es geht um eine gesellschaftliche Grundaussage. Was bildet die Identität, die Grundlage unserer Gesellschaft? Wodurch werden unsere gemeinsamen Werte geprägt und bestimmt? Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Viele Menschen haben diese Grundlagen, die Basis unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung offensichtlich vergessen.

Ohne die christliche Botschaft, ohne die prägende Kraft des Christentums, ohne die Kirchen, sähe unser Land heute anders aus. Gerade einem Bundespräsidenten sollte dies klar sein. Und es tut Not, besonders jungen Menschen diese Grundlage unserer Gesellschaft wieder nahe zu bringen.

Zum Jahreswechsel haben es viele Kirchenvertreter erneut und vehement betont, dass unsere Gesellschaft den Egoismus und das reine Erfolgs- und Gewinnstreben überwinden muss, um auch in Zukunft Bestand zu haben. Und es ist gerade eine Kernaussage des christlichen Glaubens, die dies unterstreicht: Nächstenliebe, Solidarität mit den Schwachen. Ein Aspekt, der auch in der Diskussion um die Reformen im Gesundheitswesen und den sozialen Sicherungssystemen eine entscheidende Rolle spielt. Ohne Solidarität, ohne Nächstenliebe wird unsere Gesellschaft auseinanderbrechen.

Wir brauchen also nicht weniger, sondern mehr christliche Symbole im öffentlichen Raum, die uns das wieder ins Bewusstsein rufen.

Horst Kretschi

Quelle: http://www.jesus-online.de/article.php?channel=21&article=4033&PHPSESSID=a4fc e0c447f02e82fa5b5599eca61c29

Erschienen am: 05.01.2004

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Erstellt 2003-2004 Klaus-D. Endrulis

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